Sonntag 30.10.2016 – 13.00 Uhr
Sacha Distel - Der Vagabund aus Paris
Polydor 46 791 (1964)
Seite A
Monsieur, Sie Spielen Gitarre
(Distel-Feltz)
Der Vagabund aus Paris
(Lindsay-Theimer-van Deyk-Feltz)
Kurt Edelhagen
Sie war mein Schicksal
(Distel-Feltz)
Zu zweit (Till Then)
(Seiler-Marcus-Wood-Feltz)
Peter Laine
Und das Klavier sagt zum Bass
(Distel-Feltz)
Bistro Madeleine
(Gaze-Hellmer)
Peter Laine
Das Vibraphon
(Distel-Feltz)
Das Gästebuch
(Winkler-Feltz)
Hagen Galatis
Die Leute sagen immer
(Distel-Feltz)
Sunny Playboy (La belle vie)
(Distel-Broussolle-Feltz)
Hagen Galatis
In Paris ist die Liebe zuhaus’
(Distel-Feltz)
Pariser Geschichten
(Schobert-Rüger)
Kurt Edelhagen
Seite B
Wenn es Abend wird
(Distel-Feltz)
Ich lösch’ das Licht
(Krome-Feltz)
Peter Laine
Sind Sie jetzt mit mir nicht strenger
(Distel-Feltz)
Drei Schritte weiter
(Winkler-Feltz)
Peter Laine
Reise mal allein nach Paris
(Distel-Feltz)
Die Fremdenführerin
(Werner-Feltz)
Kurt Edelhagen
Männergeschichten
(Distel-Feltz)
Da ist ein andrer
(Peeters-Feltz)
Peter Laine
Es war alles sehr persönlich
(Distel-Feltz)
Es ist Mitternacht
(Galatis-Feltz)
Erich Werner
Ja, das war dies
(Distel-Feltz)
Der Vagabund aus Paris
(Lindsay-Theimer-van Deyk-Feltz)
Kurt Edelhagen
Fett gedruckt sind die Titel, alles andere sind kleine Einleitungen zu dem jeweiligen Stück.
(Wiederholung: Freitag, 4. November 2016, 21.00 Uhr)
Plattentext:
„Sacha Distels musikalische Geständnisse“ heißt der Untertitel unseres Langspielplatten-Potpourris. Ihr Interpret ist einer der liebenswertesten und populärsten singenden Vaganten der Stadt, in der sich alle großen und kleinen Begebenheiten des Alltags ganz offen oder versteckt auf l’amour reimen. Paris zur Huldigung werden täglich in aller Welt unzählige zärtliche, verspielte, kesse und sehnsuchtsvolle Liedchen angestimmt, die Vergnügungsreise an die Seine ist der Wunschtraum von Millionen. Man braucht deshalb Sacha Distels Tipp „Reise mal allein nach Paris“ nicht unbedingt wörtlich zu nehmen. Auch „Zu zweit“ lassen sich „Wenn es Abend wird“ bei der „Bistro Madeleine“ und in jedem verschwiegenen Musette-Lokal „Pariser Geschichten“ erleben. Und manche nach dem Urlaub weitergesponnene schöne Erinnerung dürfte zu der Feststellung gelangen: „Es war alles sehr persönlich“. „Die Leute sagen immer“ – ach, was, lassen wir die Leute reden und vertrauen wir uns ruhig dem erfahrenen und charmanten Monsieur Distel an! Er wird uns das echte, bezaubernde Paris in Melodie und Rhythmus erschließen. Es ist ja schließlich seine Geburtsstadt, die durch keinen anderen Ort auf dem Globus zu ersetzende Heimat seiner unwiderstehlichen Chansons.
Von Jugend auf hat unser Pariser Charmeur zwei große Leidenschaften gehabt: Automobile und Musik. Ihr Ursprung ist schnell geklärt, wenn man weiß, dass Sacha Sohn eines Ingenieurs und Neffe Ray Venturas ist. 1946 macht er die Bekanntschaft des Gitarristen aus dem Orchester seines berühmten Onkels. Es ist Henri Salvador. Bei ihm erlernt er die Grundbegriffe des Gitarrespielens, schon bald schafft er sich sein erstes eigenes Instrument an. Als man ihn eines Tages zum Leader der Hochschul-Band macht, wundert sich kein Mensch mehr darüber, dass er in der Folgezeit immer häufiger die lateinischen Vokabeln mit denen der schrägen Musik verwechselt. Und so geht’s weiter: 1950 Abitur und gleichzeitig Siegespalme eines Jazz-Amateur-Turniers. Erste Engagements in Saint-Germain-des-Prés-Jazzkellern, wo er mit vielen bekannten Musikern wie Bernard Peiffer, Lester Young, Miles Davis und John Lewis zusammentrifft. Zwischendurch schickt ihn der Vater zwecks Ausbildung zum Musik-Verleger nach Amerika und England. Wieder nach Paris zurückgekehrt, begleitet er zwei Jahre lang Juliette Greco, und dann fallen die Würfel seiner Karriere endgültig zu Gunsten des Schlagers, des Gesangs. Der elementare Erfolg bleibt ihm auch bei seinen Aufnahmen in deutscher Sprache treu. Ihre Zahl ist inzwischen recht ansehnlich.
Mit Sacha Distel auf der musikalischen Welle kreuz und quer durch Paris. Diese Platte ist nicht nur ein klingender Leckerbissen für Kenner und stille Genießer. Sie hat so viel Atmosphäre, dass selbst der nüchternste Zeitgenosse seine geheimsten Träume von ihr wie auf einem Hauch betörenden Parfums widerstandslos davontragen lässt. Und wenn’s in diesem Jahr für die Flug- oder Fahrkarte nach Paris nicht reichen sollte, voilà – hier kommt Paris zu einem intimen Besuch in unsere eigenen vier Wände.
30. Oktober 2016 - Sacha Distel - Der Vagabund aus Paris
Moderator: Manfred