Liebe memoryRadio-Gemeinde,
erneut hat die deutschsprachige Schlagerwelt einen bekannten Künstler verloren: Wie ich soeben bei der Tagesschau um 16 Uhr mitbekommen habe, und wie die Nachrichtensendung ebenfalls schriftlich auf ihrer Homepage bestätigt (
http://www.tagesschau.de/inland/gunter-gabriel-109.html), sei der Liedermacher mit einem besonderen Herz für Arbeiter und Trucker heute Vormittag in einem Krankenhaus in Hannover verstorben. Grund hierfür sei ein Treppensturz vom 10.06. gewesen, von dem er sich trotz mehrerer operativer Eingriffe nicht mehr erholen konnte. Somit erinnern die Umstände von Gunters Ableben dramatisch an das Schicksal von Bernd Clüver, der Ende Juli 2011 ebenfalls durch einen Treppensturz in seiner Wahlheimat Palma de Mallorca tödlich verunglückt war.
Jeder Versuch, jetzt einfach "mal so" ad hoc und aus dem Stegreif die Leistungen und Errungenschaften von "G. G." zu würdigen, dessen Plattengeschichte einen Zeitraum von über 40 Jahren abdeckt, wäre vermessen. Zwei Zahlen sollen seine Schaffenskraft illustrieren: 16 Studioalben und 47 Singles umfasst seine Diskographie. Ebenso beschränken sich seine Leistungen für die deutschsprachige Musik (insbesondere im Country-Genre: "Truck Stop, Tom Astor und ich") keineswegs auf seine Rolle als Interpret, sondern umfassen auch eine ganze Fülle von Produktionsbeteiligungen als Texter und Komponist, unter anderem für Juliane Werding, Elke Best, Wencke Myhre und Frank Zander. Sein letztes musikalisches Großprojekt im Jahre 2011 wird durch den Titel des Albums auf den Punkt gebracht: "Gabriel singt Cash"!
Der als Günter Caspelherr geborene und im nördlichen Ostwestfalen aufgwachsene Gabriel war gewiss ein Mensch mit Ecken und Kanten, ein wirklicher "Typ" und ein "Original", der sich überall für die Ehrenrettung des schwer schuftenden "Otto-Normal-Bürgers" der ersten Nachkriegsjahrzehnte einsetzte. Damit kündigt sich in seinem textlichen Schaffen auch schon seine bleibende historische Bedeutung für die deutsche Populärmusik an.