Hallo,
ich habe mir eine Operetten-MP3-CD gekauft, auf der mehrere Operetten drauf sind. Mit dabei ist auch eine Liste mit den Künstlern. Die Liste sieht zum Beispiel so aus (Auszug):
Giovanni Boccaccio Rupert Glawitsch / Erwin Linder
Pietro Prinz von Palermo Horst Günter / Hans Quest
Lambertuccio (Gewürzkrämer) Gustav Neidlinger / Rudolf Fenner
Peronella (seine Frau) Hedi Gura / Gertrud Gaebler-Jansen
Fiametta (beider Pflegetochter) Rita Streich / Evy Gotthardt
Weiß zufällig jemand, warum hinter jeder dargestellten Person 2 Namen stehen?
Es scheint so, daß der erste Name der eines Sängers ist, der zweite hingegen der eines Schauspielers / Sprechers.
Bei dem Beispiel oben handelt es sich um die Operette BOCCACCIO von Franz von Suppé, 1949 gespielt vom Hamburger NWDR Rundfunkorchester.
Es handelt sich also um eine Rundfunkaufnahme. Es ist also nicht so, daß Schauspieler eine "Singstimme" bekommen wie im Film (Beispiel: Alda Noni singt im Film "Der weiße Traum" das Lied "Kauf Dir einen bunten Luftballon" für Olly Holzmann).
Hat jemand eine Erklärung? Es ergibt doch keinen Sinn, bei einer Tonaufnahme Gesang und Dialog von verschieden Künstlern für die gleiche dargestellte Person aufzunehmen? Oder doch?
Danke.
Gruß
akapuma
Operette: 2 Künstler je Person?
Moderator: Manfred
Re: Operette: 2 Künstler je Person?
Hallo akapuma,
es war in den 50er Jahren häufig der Fall, dass bei Rundfunkaufnahmen für das Sprechen der Dialoge in Operetten extra Schauspieler vom örtlichen Theater engagiert wurden. Ich habe etliche Aufnahmen aus Hamburg und Köln, wo das der Fall ist. Der Sänger wird immer zuerst genannt, der zweite Name ist dann der des Sprechers.
Hierbei spielten sowohl Terminschwierigkeiten der Sänger(innen) eine Rolle, als auch die Meinung der verantwortlichen Produzenten, dass nicht alle Sänger(innen) über optimale Qualitäten zur Bewältigung der Spechpartien verfügten.
Auch bei einigen Schallplatten-Produktionen von Opern-Gesamtaufnahmen (z.B. Zauberflöte, Freischütz) aus den 50er Jahren wurde das so praktiziert.
Gruß
Klaus
es war in den 50er Jahren häufig der Fall, dass bei Rundfunkaufnahmen für das Sprechen der Dialoge in Operetten extra Schauspieler vom örtlichen Theater engagiert wurden. Ich habe etliche Aufnahmen aus Hamburg und Köln, wo das der Fall ist. Der Sänger wird immer zuerst genannt, der zweite Name ist dann der des Sprechers.
Hierbei spielten sowohl Terminschwierigkeiten der Sänger(innen) eine Rolle, als auch die Meinung der verantwortlichen Produzenten, dass nicht alle Sänger(innen) über optimale Qualitäten zur Bewältigung der Spechpartien verfügten.
Auch bei einigen Schallplatten-Produktionen von Opern-Gesamtaufnahmen (z.B. Zauberflöte, Freischütz) aus den 50er Jahren wurde das so praktiziert.
Gruß
Klaus
Re: Operette: 2 Künstler je Person?
Hallo Klaus,
vielen Dank für die schnelle und kompetente Antwort. Wenn ich mir die CD nochmals anhöre, dann werde ich mal genau darauf achten, in wie weit man die Stimme von Schauspieler und Sprecher unterscheiden kann.
Gruß
akapuma
vielen Dank für die schnelle und kompetente Antwort. Wenn ich mir die CD nochmals anhöre, dann werde ich mal genau darauf achten, in wie weit man die Stimme von Schauspieler und Sprecher unterscheiden kann.
Gruß
akapuma