Willy Hoffmann

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waelz
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Willy Hoffmann

Beitrag von waelz »

Der Komponist und Orchesterleiter Willy Hoffmann ist im vergangnen Jahr verstorben. Wie seine Witwe mitteilte, verstarb er am 2. Juni 2016 nach einer Operation.

Willy Hoffmann: Der Mann hinter den Hits
Die Nummer „Percolator“ spülte Willy Hoffmann im April 1962 für drei Monate in die deutsche Hitparade. Hoffmann arbeitete damals als Produzent für das junge Label "Ariola".
Begonnen hat Willy Hoffmann seine Karriere im Musikgeschäft nach dem Krieg als Saxofonist in der Band von Rudy Kapitän in Frankfurt. In jener Zeit begann er Arrangements zu schreiben für das Orchester Willy Berking. Nächste Station war das Orchester Kurt Edelhagen, wo er ebenfalls als Saxofonist wirkte. Danach studierte er Komposition beim Kirchenmusiker Anton Biersack. Dank des Studiums bekam er Aufträge vom Sender Rias in Berlin. Es folgten Arbeiten für Werner Müller und das Streichorchester von Hans Georg Arlt. Für dieses Orchester schrieb er besonders gerne, weshalb nicht verwundert, dass seine erfolgreichste Eigenkomposition eine ist, die von Arlt gespielt wurde. Die Nummer trägt den Titel „Postillon d’Amour“.
Ende der 50 Jahre gründete der Bertelsmann-Verlag das Label „Ariola“. Hoffmann arbeitete als Arrangeur und Produzent für das neue Label. Eine seiner Spezialitäten waren Plattenaufnahmen mit Schauspielern. Er produzierte Eddie Constantine, Curd Jürgens oder Willy Millowitsch. Mit ihm feierte er seinen grössten Erfolg: „Schnaps, das war sein letztes Wort“. Mit Curd Jürgens spielte Hoffmann das selbst geschriebene „Majanah-Keh“ ein.

Hoffmann produzierte auch Aufnahmen unter eigenem Namen. Darunter "Percolator", was ein klassischer Schnellschuss war. Im Februar 1962 erreichte die Nummer, die auf der Melodie eines Werbespots für Maxwell-Kaffee basiert, die amerikanischen Charts. Sofort spielte Hoffmann mit einem Studio-Orchester die Nummer selber ein. Melodieinstrument ist eine Marimba. Der spezielle Sound wurde erreicht, indem darauf Toilettenpapier gelegt wurde.
Bereits mitte April war Hoffmann’s „Percolator“-Aufnahme in der deutschen Hitparade verzeichnet.
Ab den frühen 60er Jahren bekam zunehmend Hoffmann Aufträge von den Fernsehanstalten. Hoffmann schrieb die Musik für Serien wie „Drei von der Klangstelle“ oder „Eine Klasse für sich“ etc. Insgesamt 20 Jahre war er als musikalischer Leiter für das ZDF tätig.
Eine Nebenschiene seiner Tätigkeit ist für Oldiefreunde von besonderem Interesse. Hoffmann hat unter dem Pseudonym Jörg Anders Heimatschnulzen geschrieben. Aus seiner Feder stammt der Song „Der alte Hirte und sein treuer Hund“, der von Manuela und den Dolomitos aufgenommen wurde und auf dem „Hunde“-Sampler von Bear Family wiederveröffentlicht worden ist.
Dieter
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Re: Willy Hoffmann

Beitrag von Dieter »

Hallo Wälz,
Du hast einige Details enträtselt.

Meine Akte gibt her:
HOFFMANN, WILLY * 09.06.1921 in Reichenbach/Vogtland, + 02.06.2016 in Waldsolms-Brandoberndorf, Musiker, Komponist, Arrangeur, Produzent, Studium in Bautzen u. Frankfurt a.M. (Klavier, Orgel, Saxophon, Harmonielehre, Instrumentation, Komposition), FFB-Orchester, Saxophonist bei KURT EDELHAGEN, Produzent bei Ariola, Juli 1961 Ariola 45179 als ONKEL TEDDY & eine Rock’n’Rolls (Twisttitel "Bier Her!"/"Junge, Wie Die Zeit Vergeht") (Die MOONLIGHT & KURT HELLWIG, BERND GOLONSKI, WOLFGANG SCHULTE, SIGURD HILKENBACH, WOLF HACKE u. GÜNTER KALLMANN, Orchester u. Arrangement: WILLY HOFFMANN, ERHARD WENIG-ts), siehe auch The PERCOLATORS, Ariola 45100 ("Percolator"/"Der Untreue Husar"), Orchester auf Gloria, FFB-Orchester, Ltg. WILLY HOFFMANN, Schallplatten für Philips (u.a. 345862 PF mit LAWRENCE WINTERS), Ps: TOMMY VOSS (Begleitung von EDDIE CONSTANTINE-Schallplatten), JÖRG ANDERS, Komposition "Sag' Deiner Frau, Dass Sie Die Schönste Ist" (EDDIE CONSTANTINE/Ariola 35787), ZDF-Fernsehmelodien, TV "Wir Machen Musik-Eine Show mit dem Orchester Edmundo Ros, London", "Drei von der Klangstelle", "Tanzcafé", "Das Kann Ja Heiter Werden", "Eine Klasse Für Sich", TV-Krimi "Gaunerkomödie"-1960, Gesanggruppe "Made In Berlin", Pseudonym: LEE KIRK, über seine Ehefrauen wurde schon an anderer Stelle berichtet.

Gruß
Dieter
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