Jennifer

In diesem Forum dreht sich alles um die deutschen Oldies aus den 50er, 60er und 70er Jahren.

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waelz
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Jennifer

Beitrag von waelz »

Falls die Frage nach der französischen Jennifer noch aktuell sein sollte, könnte ich ein wenig zu dieser Dame ergänzen.
Sie hat in Frankreich eine ganze Reihe EPs veröffentlicht und 1968 eine LP. Auf der Rückseite der LP steht ein Lebenslauf. Mein französisch ist ziemlich angerostet, aber soweit ich das richtig verstehe, wurde sie in Bar-De-Luc geboren und hat sich später als Showtänzerin in Las Vegas etabliert. Dabei hat sie wohl viel gelernt, was Singen und Entertainment angeht. Zurück in Europa hat sie sich einen Namen als Sängerin/Tänzerin im Kabarett Bereich erarbeitet. Ihre Vorbilder waren Ella Fitzgerald, Barbra Streisand und Shirley Bassy. Sie ist hauptsächlich in Varieté Shows aufgetreten, unter anderem mit Johnny Haliday und Sacha Distel.

Was danach aus ihr wurde, kann ich leider nicht sagen, da besagte LP aus dem Jahre 1968 stammt.

Kleine Ergänzung zu Jennifer:
eigentlich Annie Meyre (*1942 in Bar-le-Duc), Debüt 1959 im Bobino
Bekanntester Song: Qu'est-ce que ça peut vous faire
Jennifer ist unter Jay Walker an anderer Stelle des Forums erwähnt. Ich ergänze diese Angaben durch eine Diskografie und hoffe, dass die Autorenangaben noch vervollständigt werden können.
Erst mal ein Bild von Jennifer, also sie noch Anny Meyre hiess
Bild
Diskografie Jennifer

Polydor
4/63 Polydor 24968
Im Café am Boulevard de la Paix (Un Caffè) (Piero Soffici/Heinz Hellmer=Monique Falk)
Wind und Meer (Lykourgos Markeas/Peter Anton)

11/63 Polydor 52189
Schwarzer Pedro (Joe Menke/Fred Folken)
Tausend Tränen (The Dreamer)(Ronnie Grossman/Peter Anton)

Columbia
5/67 Columbia 23 497
Blue Bolero (On ne peut jamais savoir) (Blue Bolero) (Franck Gérald/Tony Osborne)
A Chaque Fois Le Monde (Guy Bontempelli)

Cornet
8/67 Cornet 3023
Nur nicht nervös werden (Heinz Gietz)
Leben heisst Lieben (Heinz Gietz/Rolf Michael)

5/68 Cornet 3055
Venezia – Buona Sera (Heinz Gietz/Joachim Relin)
Ohne Dich kann ich nicht sein (Come Into My Arms Again) (Barbara Ruskin/???)

11/68 Cornet 3084
Träume nach dem ersten Kuss (Henry Mayer/Kurt Hertha)
Du bist niemand, wenn dich niemand liebt (Heinz Gietz/Joachim Relin)

4/69 Cornet 3106
Lord Derby (Karl Götz/Herbert Falk/Kurt Hertha)
Bervor’s ein andrer tut (Heinz Gietz/Kurt Hertha)

Im gleichen Zeitraum veröffentichte eine andere Jennifer eine Single auf Metronome. Vielleicht weiss jemand darüber Bescheid?

Andere Jennifer
Metronome
1966 Metronome 876
Dieser Mund ist nur zum Reden (Joe Heider/Peter Moesser)
Weinen lohnt sich nicht (Werner Last/Hans Märten)
Zuletzt geändert von waelz am Donnerstag 6. Juli 2017, 16:18, insgesamt 9-mal geändert.
walter h.
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Re: Jennifer

Beitrag von walter h. »

"Tausend Tränen" (Polydor) ist eine Coverversion von Neil Sedaka´s "The Dreamer"
Originaltext & Musik: Ronnie Grossman. Wer den deutschen Text schrieb weiß ich nicht.

"Venezia Buona Sera" (Cornet) Heinz Gietz - Joachim Relin
Dieter
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Re: Jennifer

Beitrag von Dieter »

Hallo,

Ergänzung mit Autoren:

24968 Im Café Am Boulevard de la Paix (Soffici-Hellmer)
(1963) Wind Und Meer (Markeas-Anton)
& Orchester RÜDIGER PIESKER
52189 Schwarzer Pedro (Menke-Folken)
Tausend Tränen (The Dreamer) (Grossmann-Anton)
& Orchester RÜDIGER PIESKER

Gruß
Dietrich
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waelz
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Re: Jennifer

Beitrag von waelz »

Vielen Dank für die Autoreninformationen zu Jennifers Schallplatten aus dem Jahre 1963.
Frage: Könnte es sein, dass die Nummer "Im Café am Boulevard de la Paix" eine deutsche Fassung von Cocki Mazzettis "Un Caffè" ist?
walter h.
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Re: Jennifer

Beitrag von walter h. »

waelz hat geschrieben: Frage: Könnte es sein, dass die Nummer "Im Café am Boulevard de la Paix" eine deutsche Fassung von Cocki Mazzettis "Un Caffè" ist?
Ich kenne den Titel zwar nicht, aber da es sich um denselben Komponisten handelt (Soffici) und auch zeitlich passt, würde ich davon ausgehen.
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waelz
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Re: Jennifer

Beitrag von waelz »

Vielen Dank. Die Hypothesen und Vermutungen haben sich bewahrheitet. Jennifer singt die deutsche Version von Cocki Mazzettis "Un Caffè" als "Im Café am Boulevard de la Paix".
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waelz
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Re: Jennifer

Beitrag von waelz »

Jennifer: Zwei Bühnen, kaum Vorhänge

Sechs Singles sind die Spuren, die die französische Sängerin Jennifer in Deutschland hinterlassen hat. Erstaunlich ist die Tatsache, dass Jennifer in Deutschland lanciert wurde, obwohl sie in ihrem Heimatland kommerziell kaum erfolgreich war. Dort wurde Jennifer 1962 als „französische Sarah Vaughan“ an den Start gebracht. In Deutschland verpasste man ihr einen frankophon-südlichen Touch. Jennifer war auf dem Plattenmarkt im Zeitraum von 1960 bis 1970 aktiv.

Von Wälz Studer/copyright wälz studer/memoryradio.de

Jennifers Karriere in Deutschland weicht deutlich von der Norm ab. Sie ist ungewöhnlich, weil die Sängerin über mehrere Jahre in Deutschland präsent war, obwohl sie auf dem Heimmarkt nie in den Charts vertreten war. Die Norm hiess, dass ein Künstler im Heimatland einen Hit landete und dann Hit oder Künstler hier vermarktet wurde. Jennifer hat entgegen dieser Norm in Deutschland ein halbes Dutzend Singles veröffentlicht und auch hier nie reüssiert.

Je zwei Akte in Frankreich und in Deutschland
Die Karriere von Jennifer spielte sich auf zwei Bühnen in je zwei Akten ab: Zwei Akte auf der französischen Bühne und zwei Akte auf der deutschen Bühne. Auf der deutschen Bühne wurde Jennifer ab 1963 als Sängerin mit frankophon-südlichem Touch gestartet. Im zweiten Akt, der von 1967 bis 1969 dauerte, erhält die Sängerin kein erkennbares Image. In Frankreich plazierte Polydor Jennifer im ersten Akt als Chansonsängerin mit Jazz-Touch. In der Medienveröffentlichung (1) zur ersten EP, schreibt die Plattenfirma, dass die Presse sie die „französische Sarah Vaughan“ (2) nennen könne. Nach drei EP’S, die kommerziell floppten, gab es einen dreijährigen Unterbruch in der Plattenkarriere der Jennifer. 1966 nahm sie Pathé Marconi unter Vertrag. Hier wurde sie im zweiten Akt als Sängerin von anspruchsvollen Chansons aufgebaut. Es sollte die kommerziell erfolgreichste Zeit werden. Zwei Lieder aus dieser Zeit ragen heraus. Zum einen die Nummer „Mais qu’est-ce que ça peut vous faire“, die in Kanada von der jungen Sängerin Christyne Chartrand sofort gecovert wurde, zum andern das Chanson „La mélodie de la radio“, das 1967 in der französischen Vorentscheidung für den Eurovision-Contest an Noêlle Cordiers „Il doit faire beau là-bas“ scheiterte, aber in Kanada auch von Christyne Chartrand umgehend gecovert wurde.

Versuch einer Erklärung zur deutschen Karriere Jennifers
Die interessanteste Frage lautet also: Weshalb brachte Polydor 1963 Jennifer auf dem deutschen Markt heraus, obwohl kein kommerzieller Erfolg in Frankreich vorhanden war? Dazu gibt es zwei Erklärungen.

Erklärung Nummer eins:
1962 hatte die französische Vogue in Deutschland eine Niederlassung errichtet. Die deutschen Plattenfirmen rechneten damit, dass Vogue den deutschen Plattenmarkt mit französischen Künstlern erobern würde. Diese Befürchtung bewahrheitete sich zum Teil. Insbesondere Petula Clark verhalf der jungen Firma mit „Monsieur“ (Nummer 1 in 1962) zu einem fulminanten Start. Aber auch der Akkordeonist Aimable oder Françoise Hardy liessen sich in Deutschland gut verkaufen. Ausserdem hatten ab 1959 Künstler wie Dalida, Edith Piaf oder Nana Mouskouri, die aus dem französischsprachigen Markt kamen, je einen Nummer-Eins-Hit gefeiert.

Erklärung Nummer zwei:
Die deutsche Polydor war seit dem Start von Vogue bestrebt, Künstler, die bei Polydor Frankreich unter Vertrag standen, auch in Deutschland zu vermarkten. So wurden Marcel Amont oder „Les Compagnons de la Chanson“ in Deutschland produziert. Anspornend mag der Erfolg von Sacha Distel gewesen sein, der 1962 mit der deutschen Version von „Adios Amigo“ für Polydor einen Top-Ten-Hit in Deutschland gelandet hatte.

Diese beiden Entwicklungen haben Polydor wohl bewogen, 1963 die in Frankreich kaum bekannte Jennifer in Deutschland zu lancieren.

Start als Tänzerin
Jennifer wurde 1939 (3) – nicht wie nach anderen Quellen 1942- in Bar-Le-Duc als Anny Meyre geboren. Klein Anny besuchte den Ballettunterricht. Der grosse Traum war eine Karriere als Tänzerin. Nach dem Krieg zog die Familie nach Paris, wo Jennifer professionellen Tanzunterricht genoss und eine Lehre als Stenodactylo absolvierte. Laut den Informationen auf der Plattenhülle der LP „Jennifer“ von 1968 (4) war sie Mitglied verschiedener Tanz-Gruppen. Es wird erwähnt, sie sei Mitglied der „Blue Bells“ gewesen. Diese Truppe ist nicht zu verwechseln mit den legendären „Bluebell Girls“ aus dem Lido in Paris.
Die Karriere als Tänzerin entwickelte sich offenbar nicht nach den Vorstellungen der Anny Meyre. Sie wollte allein im Rampenlicht stehen (4) und nicht als Teil eines Ensembles. In den frühen 60er-Jahren versuchte sie sich deshalb als Sängerin. Die erste Single erschien 1961 unter ihrem bürgerlichen Namen auf dem Label „Tivoli“. Für die weitere Karriere erfand ihr Mann beim Rasieren (3) den Künstlernamen „Jennifer“. Mit diesem Namen startete sie 1962 ihre Plattenkarriere bei Polydor Frankreich.

Frankreich Akt 1: Chanson-Sängerin mit Jazz-Feeling

Polydor Frankreich lancierte sie als Chanson-Sängerin mit Jazz-Feeling. Als Hauptautor wurde ihr Jean-Yves Fran aus Lyon zur Seite gestellt, der die Karriere der Sängerin bis 1967 –also auch im zweiten Akt der französischen Karriere begleiten sollte. Er brachte allerdings seine Songs „Ça commence“ und „Tu L’aimeras Toujours“ in Konkurrenz zu Jennifer selbst auf Platte heraus. Überhaupt ist auffällig, dass praktisch alle Titel der Polydor-Zeit jeweils auch von anderen Künstlern veröffentlicht worden sind. Sie selbst coverte als Haupttitel der zweiten EP den Aznavour-Song „Alleluia“.
Bild
Die Masche mit der Jazzsängerin wurde nach zwei EP abgebrochen. Jennifer, die bis anhin vor allem französische Originallieder interpretiert hatte, wurde plötzlich für Covers eingesetzt. So sang sie auf der letzten Polydor-EP die französische Version des ESC-Siegertitels „Dansevise“. Der plötzliche Imagewechsel brachte keine Wende, weshalb Polydor die Sängerin 1963 fallen liess.

Deutschland Akt 1: Frankophon-südliches Image
Polydor lancierte Jennifer 1963 im deutschen Markt. Die Produktion setzte auf den Titel „Un Caffè“ von Cocki Mazzetti, die 1963 in Italien zu den hoffnungsvollsten Nachwuchskünstlerinnen zählte (siehe auch Nora Nova, die kurz darauf eine andere Mazzetti-Nummer auf Deutsch coverte). Auf Deutsch wurde daraus „Am Café am Boulevard de la Paix“.
Bild
Stimmlich liess man Jennifer an Petula Clark anklingen, fern jeder Sarah Vaughan. Frankophon-südlich sollte die Sängerin beim Publikum rüberkommen, nicht als Jazz-Lady.
Die Produzenten hatten Jennifers französische Titel offensichtlich als nicht geeignet für den deutschen Markt erachtet. Es wurden keine französischen Titel von Jennifer gecovert, sondern neue gesucht oder geschrieben. Dies war bei anderen Künstlern wie „Les Compagnons de la Chanson“, Henri Salvador oder Johnny Hallyday kaum der Fall.

Wie Jennifer im Interview (3) sagte, sind die Aufnahmen für die Polydor-Singles in Berlin entstanden. Weil sie kein Wort Deutsch konnte, mussten die Texte phonetisch geschrieben werden. Die beiden Singles aus 1963 lassen darauf schliessen, dass nicht mit grosser Überzeugung gearbeitet wurde. Weder von „Im Café am Boulevard de la Paix“ noch von „Schwarzer Pedro“ konnte im Ernst ein Chartserfolg erwartet werden.
Der erste Akt von Jennifers Deutschland-Karriere war Ende 1963 beendet. Nach zwei erfolglosen Singles zog Polydor die Reissleine. Fast gleichzeitig crashte auch die französische Karriere bei Polydor.

Frankreich Akt 2: Die Chanson-Sängerin

Es dauerte drei Jahre, bis Jennifer wieder einen Plattenvertrag bekam. Von 1966 bis 1967 erschienen bei Pathé Marconi drei EP’s und in Kanada eine Langspielplatte. Und wieder war es Jean-Yves Gran, der ihr beim Neustart zur Seite stand. „Mais qu’est-ce que ça peut vous faire“ entwickelte sich zum erfolgreichsten Titel Jennifers. Jennifer trat nun als stimmgewaltige Chansonsängerin in Erscheinung, eine Rolle, die der Künstlerin behagte.
Bild
Nach dem positiven Start von „Mais qu’est-ce que ça peut vous faire“ nahm Jennifer mit dem Titel „La mélodie de la radio“ an der französischen Vorausscheidung für die Teilnahme am Eurovision Contest 1967 teil. Das Lied erinnert in Arrangement und Interpretation stark an die Machart der Udo Jürgens-Titel jener Zeit. Beide Songs kamen im französischsprachigen Teil Kanadas überdurchschnittlich gut an und wurden von der jungen Sängerin Christyne Chartrand gecovert. Jennifer verlegte in der Folge ihre Tätigkeit für längere Zeit nach Kanada, wo sie oft mit dem Pianisten Guy Levesque (5) gearbeitet hat. Hier wurden ihre drei EP’s auf einer Langspielplatte zusammengefasst. 1969 veröffentlichte sie auf dem Label „Grand Prix“ 1969, nachdem der Vertrag mit Pathé-Marconi ausgelaufen war, noch die Single „Non dis-lui/Je t’aimerai“. Ab 1970 lebt Jennifer wieder in Paris, wo sie auf Polydor mit „Quand le chariot viendra/Rien ni personne“ ihre letzte Single herausbrachte.

Deutschland Akt 2: Vier Singles, aber kein Image
Pathé Marconi wollte ab 1967 Jennifer international promoten. Ihre EP’s kamen in Rumänien und Bulgarien auf den Markt. In Deutschland wurde 1967 die Single „Blue Bolero/A chaque fois le monde“ veröffentlicht. Dies blieb dem Produzenten Heinz Gietz nicht verborgen, der Ende 1966 das Label „Cornet“ gestartet hatte. Er brauchte für seine junge Firma neben Talenten auch Künstler, die schon einen Namen hatten. Dazu gehörten Willy Hagara oder die Amerikanerin Lynn Anderson. Aus Frankreich verpflichtete er erst Jennifer und kurz danach Georges Ulmer und Jacqueline Boyer. Alle drei hatten bereits vorher Berührungspunkte zum deutschen Markt. Die Nummer „Pigalle“ von Georges Ulmer war in verschiedenen Versionen auf den Markt gekommen. Jacqueline Boyer hatte mit „Mitsou“ in Deutschland bereits einen Top-Ten-Hit gelandet. Und Jennifer hatte für Polydor zwei Singles aufgenommen.
Heinz Gietz liess die Französin mehr oder weniger belanglose Schlager trällern, die er meist selber geschrieben hatte. Keiner der Hits aus der französischsprachigen Welt wurde übertragen. Es wird nicht erkennbar, mit welchem Image Jennifer im deutschen Markt auftreten sollte. Den anspruchsvollen Chansons stellte Gietz anspruchslose Schlager gegenüber. Die wohl stärkste Nummer „Lord Derby“ erschien 1969 und bildete nach vier erfolglosen Singles das Ende von Akt 2 der Plattenkarriere Jennifers in Deutschland.
Bild
Jennifer ist in den frühen 70 Jahren in Paris noch aufgetreten. Danach hat sie sich von der Bühne verabschiedet. Sie lebt heute in Südfrankreich.
Jennifer findet als Ausnahme einer Regel des Musikgeschäftes in den Geschichtsbüchern Erwähnung: Als jene französische Sängerin, die ohne Hit im Heimatland am längsten im deutschen Markt promotet wurde. Ohne Erfolg.


Quellen
1 „Informations Polydor“ Jennifer, nicht datiert
2 Sarah Vaughan, amerikanische Jazzsängerin, hatte 1959 mit „Broken-Hearted Melody“ ihren letzten Top-Ten-Hit. Er brachte ihr auch die erste goldene Schallplatte.
3 Telefoninterview vom 28.7.2014
4 Text Plattenhülle LP „Jennifer“, Januar 1968
5 http://www.youtube.com/watch?v=gAYfAw4qB5Y/Micheline Coutu
Zuletzt geändert von waelz am Donnerstag 2. Oktober 2014, 00:50, insgesamt 5-mal geändert.
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Französische Diskografie von Jennifer

Beitrag von waelz »

Jennifer: Französische Diskografie

1961 Single
Tivoli 107
Ne Joue Pas/Aime
Laisse-Moi T’aimer/Mon Cœur Et Ma Raison

1962 EP
Polydor 21 802
Ça commence (Jean-Yves Gran/Pierre Delanoé)/Amour et Moisson (Roger Lucchesi)
Mes Printemps Perdus (Pretty Blue Eyes) (Tony Randazzo/Bobby Weinstein/Fernand Bonifay)/Viens Chez Moi (Jimmy « Lover Man» Davis/Jacques Hourdeaux)

1962 EP
Polydor 21 835
Alleluia (Charles Aznavour)/Tu L’Aimeras Toujours (Jean-Yves Gran/A. Pascal)
Dors Si Tu Peux (Jean-Yves Gran/Pierre Delanoé)/Toi Et, Moi (Jacques Datin/J.Maurice Vidalin)

1963 EP
Polydor 27 048
Le Copain Que J’Ai Choisi (Th Boy I Used To Know) (John Shroeder/Robin Conrad/André Salvet/Claude Carrère)/Fait Pour Durer (End Of The World) (Sylvia Dee/Arthur Kent/Pierre Saka)
Marika (Dansevise) (Ott Francker/Volmer Sorensen/Jean-Claude Darnal)/Tout En Fumée (Puff Up In Smoke) (Bill Giant/Bernie Baum/Florence Kaye/Manou Roblin)

1966 EP
Columbia/Pathe Marconi /EMI ESRF 1729
Mais Qu’Est-Ce Que Ça Peut Vous Faire (Jean-Yves Gran)/Blue Bolero (On Ne Peut Jamais Savoir) (Blue Bolero) (Tony Osborne/Franck Gérald)
Broadway (Jean-Yves Gran)/A Chaque Fois Le Monde (Guy Bontempelli)

1966 EP
Columbia/EMI/Pathé Marconi ESFR 1789
La Mélodie De La Radio (Daniel Faure/André Salvet) (Selection interne ORTF pour l'eurovision 1967)/Il n’y En A Pas Deux (Jean-Claude Oliver/Roland Valade)
Pour L’Amour De L’Amour (André Salvet/Jean Renard)/Viens Mais Ne dis Rien (Frank Pourcel/Claude Carrère)

1967 EP
Columbia/EMI ESRT 1878
Jusqu’ Au Prochain Soleil (Come Into My Arms Again) (Barbara Ruskin/Michéle Vendôme)/ Qui Me Délivrera De Toi (Jean-Yves Gran)
Paramaribo (Ronald Binge/Pierre Delanoé)/Viens (Arto Palcossian/Charles Level)

Januar 1968 LP
Pathe SPAM 67.241 in Kanada
Album „Jennifer“
A 1: Mais Qu’Est-Ce Que Ça Peut Vous Faire (Jean-Yves Gran) (1966)
A 2 : Blue Bolero (On Ne Peut Jamais Savoir) (Blue Bolero) (Tony Osborne/Franck Gérald) (1966)
A 3 : Broadway (Jean-Yves Gran) (1966)
A 4 : A Chaque Fois Le Monde (Guy Bontempelli) (1966)
A 5 : Pour L’Amour De L’Amour (André Salvet/Jean Renard)
A 6 : Viens Mais Ne dis Rien (Frank Pourcel/Claude Carrère)
B 1 : La Mélodie De La Radio (Daniel Faure/André Salvet) (Selection interne ORTF pour l'eurovision 1967) (1966)
B 2 : Il n’y En A Pas Deux (Jean-Claude Oliver/Roland Valade) (1966)
B 3 : Jusqu’ Au Prochain Soleil (Come Into My Arms Again) (Barbara Ruskin/Michéle Vendôme) (1967)
B 4 : Paramaribo (Ronald Binge/Pierre Delanoé) (1967)
B 5 : Qui Me Délivrera De Toi (Jean-Yves Gran) (1967)
B 6 : Viens (Arto Palcossian/Charles Level) (1966)


1969 Single
Grand Prix (Kanada) GP 5317
Non Dis Lui
Je T'aimerai (Jean-Yves Gran)

1970 Single
Polydor 2065 032
Quand Le Chariot Viendra (Christian Sarrel/Frank Thomas/Jean-Michel Rivat)
Rien Ni Personne (Run To Me) (Pierre Tubbs/Daniel Faure)
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thorsten
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Re: Jennifer

Beitrag von thorsten »

Tolle Arbeit, Waelz !
meine Homepage: www.kultur-buch.de
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Re: Jennifer

Beitrag von medina »

Danke für den informativen Bericht!
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waelz
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Re: Jennifer

Beitrag von waelz »

Vielen Dank für die Blumen. Die Arbeit hat Spass gemacht, denn ich konnte nach Jahren die Künstlerin ausfindig machen. Leider erinnert sie sich kaum mehr an die Arbeit in Deutschland.
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waelz
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Re: Jennifer

Beitrag von waelz »

Hier noch ein indirekter Link, der zu den französischen Covers führt: http://www.encyclopedisque.fr/artiste/2386.html
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Re: Jennifer

Beitrag von waelz »

11/63 Polydor 52189
Tausend Tränen (The Dreamer)(Ronnie Grossman/Peter Anton)
Nebenbei bemerkt: Ronnie Grossman ist ein Alias von Neil Sedaka.
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Re: Jennifer

Beitrag von waelz »

Bei "Wind und Meer", der B-Seite der ersten deutsch gesungenen Single von Jennifer, handelt es sich um ein Cover. Die Nummer kommt aus Griechenland und heisst im Original "Efighes-Efighes". Leider weiss ich nicht, wie der oder die Originalinterpret/in heisst.
walter h.
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Re: Jennifer

Beitrag von walter h. »

Den Titel "Wind und Meer" gibt es auch in einer Fassung mit dem Griechen George Dimou:

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